Zusätzlich zu unseren öffentlichen Veranstaltungen können für Gruppen auch Sonderveranstaltungen durchgeführt werden. Mehr dazu unter Angebote.
Gravitationswellen – ein neues Fenster für den Blick ins Universum
Prof. Dr. Volker Metag (Universität Gießen)
Seit Menschgedenken beobachten Astronomen den Sternenhimmel, allerdings nur in einem schmalen Bereich des elektromagnetischen Spektrums, im sichtbaren Licht. Erst im 20. Jahrhundert gelang es, astronomische Beobachtungen auf das volle Spektrum elektromagnetischer Wellen auszudehnen, das von der γ- und Röntgenstrahlung, ultra-violettem und sichtbarem Licht bis zur Infrarot- und Radiostrahlung reicht. 2015 wurden erstmals Gravitationswellen beobachtet. Das sind keine elektromagnetischen Wellen sondern Störungen in der Raumzeit, die sich mit Lichtgeschwindigkeit ausbreiten. Die Existenz von Gravitationswellen war 1916 von Albert Einstein mit der Veröffentlichung seiner Allgemeinen Relativitätstheorie vorhergesagt worden. So wie elektromagnetische Wellen entstehen, wenn sich elektrische Ladungen beschleunigt bewegen, so entstehen Gravitationswellen, wenn sich große Massen beschleunigt bewegen, z.B. beim Zusammenprall zweier schwarzer Löcher. Die erste Beobachtung von Gravitationswellen in 2015 war ein Meilenstein in der Geschichte der Astronomie, für die die Pioniere dieses Forschungsgebiets Rainer Weiss, Ron Drever und Kip Thorne 2017 mit dem Nobelpreis für Physik ausgezeichnet wurden. Inzwischen wurden auch Gravitationswellen von der Verschmelzung von Neutronensternen nachgewiesen. Das Zeitalter der Gravitationswellen-Astronomie hat begonnen, die uns ein neues Fenster für den Blick ins Universum eröffnet. Die Entwicklung und Planung neuer sensitiverer Detektorsysteme – einschließlich der Beobachtung von Satelliten aus – ist darauf ausgerichtet, den Nachweis von Gravitationswellen über einen größeren Wellenlängenbereich zu ermöglichen. Entsprechende Projekte werden im Vortrag vorgestellt.
Dauer: ca. 1 Stunde
Eintritt: 20,00 €
Tickets ab sofort erhältlich.